Archiv Ausgabe 10

Mundart

Wenn Sie den Mundarttext nicht verstanden haben, können Sie ihn hier nachlesen:

Jetzt im Sommer haben alle heiss, darum erscheint heute ein Text ganz in Mundart, weil euer Hirn sowieso schon kocht. Fächert euch ein bisschen Luft zu und los gehts. Ich hoffe, es hat nicht viele Schreibfehler, aber Mundart schreiben ist fast noch schwieriger als reden. Und denkt daran, wer zu viel reklamiert, kommt am Schluss selber dran und dann muss man liefern statt lafern.

Am Wochenende waren wir in den Bergen und dort haben wir einem Chrosli zugeschaut, wie er durch das Kies gekrabelt ist. Habe so überlegt, was das wohl mal für ein Lausbube gäbe und was er in seinem Leben wohl noch alles anstellt. Auf der Wanderung haben wir die Blumenpracht am Wegrand bewunderet, welche von ganz vielen Schmetterlingen umschwärmt wurde. Sogar Löwenzahn hatte es. Nach langem abwärts Laufen war ich so müde, dass ich die letzten Meter nur noch schleppend gegangen bin. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie ich mit Stöckelschuhen gelaufen wäre. Gut, dass wir ein Restaurant gefunden haben, wo wir eine kühle Kirschen-Apfel-Schorle schlürfen konnten, das war dann auf keinen Fall ein wässeriges Getränk. In der Badi haben wir uns die Zeit vertrieben mit Zählen, wie viele Köpfe wir sehen.

Bei uns im Klettgau wurde bereits fast die ganze Ernte eingebracht worden. Die Mähdrescher waren bis spät in die Nacht unterwegs. Es ist knochentrocken, Wasserpfützen kannst Du diesen Sommer weitherum suchen. Ob es wohl auch an der Trockenheit liegt, dass man fast keinem Härrgotschäfer begegnet? Den Mücken macht die Wärme wohl nicht so viel aus, auf jeden Fall juckt es mich immer wieder irgendwo, wenn ich am Morgen erwache. Und wer mir jetzt nicht sagen kann, was im Raum über der Scheune gelagert wird, muss sich nicht schämen, auch wenn er kein Zugezogener ist. In diesem Sinn wünsche ich euch nicht zu viel heisses Wetter.

Quelle: Schaffhauser Mundartwörterbuch